Genussvolle Momente zur Weihnachtszeit
Weihnachten in Niederösterreich – wo Moderne auf Glanz und Tradition trifft!
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Weihnachten in Niederösterreich heißt: Erinnern, genießen und neu interpretieren.
Ob Klassiker wie der Waldviertler Karpfen, eine festliche Weihnachtsgans, vegetarische Menüs oder eine gemütliche kalte Platte — jede Familie feiert anders, die Essgewohnheiten haben sich verändert und so gestaltet sich auch das Festessen neu.
Lassen Sie sich inspirieren von traditionellen Rezepten und modernen Ideen, die zeigen, wie vielfältig und genussvoll Weihnachten in NÖ sein kann.
Klassisch regional: Weihnachtskarpfen
Weihnachten in Niederösterreich verbindet Tradition und Genuss — von klassischen Festtagsspeisen bis hin zu modernen, flexiblen Varianten. In vielen Haushalten zählt der festliche Heilige Abend mit Fisch oder Geflügel ebenso dazu wie Kekse, Gebäck oder eine gemütliche kalte Platte.
Der Karpfen hat in Niederösterreich — besonders am Heiligen Abend — eine lange Tradition. Während früher Fleisch am 24. oft gemieden wurde, war der Fisch aus den heimischen Teichen eine festliche Alternative.
Zutaten (für 4–6 Personen)
- 1 ganzer Karpfen (ca. 2 kg), geschuppt und ausgenommen
- 500 g festkochende Erdäpfel
- 2–3 Zwiebeln (je nach Größe)
- 250 ml Fischfond oder Suppe, oder Wasser
- 125 ml trockener Weißwein
- 2–3 Knoblauchzehen, ein Lorbeerblatt, etwas Petersilie, frischer Thymian
- Salz, Pfeffer, Mehl zum Wenden
- Optional: Zitrone zum Beträufeln
Zubereitung
- Den Karpfen waschen, trockentupfen und innen sowie außen salzen und pfeffern. Mit etwas Mehl bestäuben.
- Zwiebeln und Knoblauch fein schneiden, Erdäpfel schälen und in Scheiben schneiden.
- In eine große ofenfeste Form zuerst eine Lage Erdäpfel und Zwiebeln legen, mit etwas Salz und Pfeffer würzen. Darüber den Karpfen legen, eventuell mit Kräutern (Thymian, Petersilie) bestreuen.
- Fond (oder Wasser) und Weißwein angießen, Lorbeerblatt dazugeben.
- Im vorgeheizten Ofen bei ca. 180–200 °C etwa 45–60 Minuten backen — je nach Größe des Fisches. Zwischendurch mit dem Sud übergießen, damit der Fisch saftig bleibt.
- Kurz vor Ende der Garzeit mit Zitronensaft beträufeln. Dazu passen Salzkartoffeln oder Erdäpfelsalat, eventuell eine Remoulade oder Kräuter‑Sauce.
Tipp für eine moderne Variante: Wer’s leichter mag, kann statt dem ganzen Karpfen auch Filets verwenden — etwa als im Ofen gebackene Kräuterfilets. So bleibt der Geschmack erhalten, die Zubereitung wird einfacher und komfortabler.
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Festlich & deftig: Weihnachtsgans mit Apfel‑Maronen‑Füllung und Rotkraut
Auch wenn der Karpfen in vielen Familien am 24. Dezember Tradition hat — für das große Festtagsessen am 25. oder 26. erfreut sich eine Weihnachtsgans großer Beliebtheit. Besonders beliebt sind Gansbraten mit fruchtiger Füllung und klassischen Beilagen.
Zutaten (für ca. 6–8 Personen, je nach Gansgröße)
- 1 Gans (ca. 3–4 kg), küchenfertig ausgenommen und gewaschen
- Für die Füllung: 2–3 Äpfel (säuerlich‑süß), 200–300 g Maroni (vorher gekocht oder vakuumiert), evtl. etwas Zwiebel, Salz, Pfeffer, Majoran oder andere Kräuter nach Geschmack
- Für die Beilagen: Rotkraut (klassisch geschmort), Kartoffelknödel oder Semmelknödel, evtl. Maroni oder Apfel‑Bratäpfel als Dessert‑Option
Zubereitung
- Die Gans innen und außen salzen, pfeffern, ggf. mit etwas Kräuterbutter einreiben.
- Für die Füllung Äpfel und Maroni grob schneiden, mit Salz, Pfeffer und Kräutern vermengen. Die Mischung in die Gans füllen und Öffnung mit Küchengarn verschließen.
- Die Gans auf ein Bratrost mit Fettpfanne darunter legen — das austretende Fett kann für eine flüssige Soße verwendet werden. Bei ca. 160–170 °C langsam 2,5–3,5 Stunden braten (je nach Größe), regelmäßig mit dem austretenden Bratensaft übergießen.
- Nach dem Braten die Gans ruhen lassen, erst danach tranchieren.
- Rotkraut und Knödel separat zubereiten. Als Dessert passen Bratäpfel mit Vanilleeis oder Maroni sehr gut.
Tipp für moderne Varianten
- Eine Füllung mit saisonalem Wintergemüse, getrockneten Früchten oder Nüssen kann den klassischen Geschmack etwas auffrischen.
- Wer kleinere Haushalte hat, kann die Gans durch eine Entenbrust oder einen kleineren Geflügelbraten ersetzen — das hält die Tradition wach, ohne Übergröße.
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Gemütlich & unkompliziert: Die moderne Kalte Platte
Nicht jedes Festessen muss opulent sein. Eine kalte Platte mit regionalen Zutaten — Käse, Aufstriche, Gemüse, Wurst oder vegetarische Komponenten — eignet sich besonders für einen entspannten Heiligen Abend. Viele Familien schätzen diese einfache, aber genussvolle Option.
Vorschläge für die Zusammenstellung
- Regionale Käsesorten, hausgemachte Aufstriche, eingelegtem Gemüse, Brotsorten oder Bauernbrot.
- Frisches Gemüse, Nüsse, Oliven und eventuell geräucherter Fisch oder Räucherforelle für eine festliche Note.
- Für Gäste mit vegetarischem/veganem Geschmack: Gemüsesticks, Hummus, Brote, Nüsse, Trockenfrüchte.
Tipp für die Präsentation: Eine schön angerichtete Platte wirkt festlich, braucht kaum Vorbereitung und lädt ein zum gemeinsamen Genießen — ideal für entspannte Stunden mit Familie und Freunden.
Weihnachten in Niederösterreich ist Ausdruck von Regionalität, Tradition und Gemeinschaft — vom festlichen Karpfen über den deftigen Braten bis zur gemütlichen Jausenplatte.
Heute spiegelt die Vielfalt der Menüs auch moderne Lebensrealitäten wider: Familien sind kleiner, Essgewohnheiten haben sich verändert, vegetarische oder pragmatische Optionen sind gefragt — und trotzdem darf es festlich sein. Mit den obigen Menüideen lässt sich sowohl der klassische Geist bewahren als auch Raum für neue Inspiration schaffen.
Rezeptideen für Ihre Festessen
Die Festtage restlos genießen
Übrig gebliebenes Gemüse, Bratenreste sowie alte Semmeln müssen nach den Feiertagen nicht in den Müll wandern. Geben Sie den Köstlichkeiten eine zweite Chance!
Mit unseren Rezepten können Sie den Genuss neu entdecken.
- Gemüse- oder Bratenreste? Die schmecken am besten verkocht als Erdäpfelgratin mit Spinat
- Nudelreste? Probieren Sie Nudelfrittata
- Hartes Süßgebäck? Alte Semmeln und harter Striezel bekommen als flaumiger Scheiterhaufen ein zweites Leben eingehaucht.
- Übriggebliebene Knödel? Zwiebel anbraten, Knödel in Stücke reißen, mitbraten und zwei verquirlte Eier dazu - fertig ist das Knödel-Gericht 2.0
Weiterführende Links
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