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Sortenhelden: Erdäpfel

Der Erdapfel gilt seit Jahrhunderten als wichtige Energie- und Nährstoffquelle. 81% der österreichischen Erdäpfel stammen aus Niederösterreich.

Erdäpfel, die wahren Sortenhelden
Die einst verpönte Knolle entwickelte sich über die Jahrhunderte zu einem der beliebtesten Gemüsesorten in Niederösterreich.

Der Erdapfel gilt seit Jahrhunderten als wichtige Energie- und Nährstoffquelle. Mit großer Selbstverständlichkeit landet er auf unseren Tellern. Doch das Image der Wunderknolle ist ein wenig verstaubt, nach und nach erlangt sie nun den Ruhm, die ihr gebührt – sowohl in der Gastronomie als auch in der privaten Küche.

Ungeahnter Sortenreichtum des Erdapfels

Von Südamerika kommend und über Spanien reisend kam der Erdapfel im 16. Jahrhundert als nahrhafte neuartige Pflanze nach Europa und sorgte im ersten Moment für große Verwirrung. Kaum jemand wusste, wie diese harte Knolle nun zu verarbeiten sei.

Viele Menschen hielten sie seinerzeit für giftig und bezeichneten den Erdapfel als Frucht des Bösen. Zum Glück sind seit diesen Gedankengängen einige Jahre vergangen, in denen sich der Erdapfel durch seine Inhaltsstoffe und seinen einfachen Anbau gegenüber anderen Gemüsearten profilieren konnte.

Weltweit wurden rund 5.000 verschiedene Erdäpfelsorten gezählt, allein in Österreich sorgen über 100 unterschiedliche Sorten für einen bunten Mix in der österreichischen Küche. Die gesteigerte Beliebtheit zeigt sich nicht nur in den vielfältigen Sorten, sondern vor allem auch an dem hohen Durchschnittsverbrauch von Erdäpfeln. Laut der Landwirtschaftskammer Niederösterreich verzehrt jeder Österreicher und jede Österreicherin im Durchschnitt 56 Kilo Erdäpfel pro Jahr.

Damit zählt der Erdapfel zu den beliebtesten Gemüsesorten. Die Böden und der Innovationsgeist der niederösterreichischen Bauern und Bäuerinnen ermöglicht die Produktion dieser Menge. 81% der österreichischen Erdäpfel werden in Niederösterreich angebaut.

81% der österreichischen Erdäpfel stammen aus NÖ

In Niederösterreich werden aktuell ca. 18.000 ha Erdäpfelflächen von rund 500 Landwirten und Landwirtinnen bewirtschaftet. Insgesamt werden in Österreich jährlich etwa 10.100 ha mit Speiseerdäpfel, 6.000 ha mit Stärkeindustrieerdäpfel, 3.900 ha mit Speiseindustrieerdäpfel (für Chips, Pommes und Fertigprodukte) und 1.900 ha mit Saaterdäpfel bepflanzt.

Niederösterreichs Bäuerinnen und Bauern leisten damit einen wesentlichen Beitrag zur Versorgungssicherheit von Lebensmittel in Österreich.

unterschiedliche Erdäpfelsorten
Aufgrund der Sortenvielfalt ist der Erdapfel aus der österreichischen Küche nicht mehr weg zu denken.

Innovationsgeist sorgt für mehr Sortenvielfalt

Die Sortenvielfalt der Erdäpfel schien in der Vergangenheit in Vergessenheit geraten zu sein. Übrig geblieben ist die Unterscheidung nach mehlig, speckig oder festkochend. Dabei beschreiben diese Merkmale lediglich die Konsistenz der Knolle, die Bandbreite an Geschmack, Farben und Formen ist tatsächlich weitaus umfangreicher und komplexer.

Sorten wie Agata, Annabelle, Erika, Evita, Violet Star, Sokrates oder Zuzanna sind gängige Erdäpfelsorten in Niederösterreich. So kann der Erdapfel auch in Reifezeit, Stärkegehalt, Größe, Form, Farbe und Festigkeit variieren.

Von den über 100 regionalen Sorten dominieren eine Handvoll den Lebensmittelhandel. Eine größere Sortenvielfalt ist auf den lokalen Bauernmärkten oder direkt beim Ab-Hof Verkauf zu finden.

Steigende Nachfrage

Die Nachfrage nach neuen, angepassten Sorten wird immer größer. Dieser Herausforderung stellen sich Niederösterreichs Bäuerinnen und Bauern und zeigen sich innovativ. Sie reagieren auf die Anforderungen, die sich einerseits durch den Klimawandel und andererseits auch durch veränderte Kundenwünsche ergeben.

Durch neue Kreationen und den Innovationsgeist der Produzenten und Produzentinnen hat sich das Image der einst verpönten harten Knolle zu einem erstklassigen Genussprodukt entwickelt.

Vielfältig, bunt und gesund

Immerhin punktet der Erdapfel nicht nur aufgrund seiner Sortenvielfalt, vielmehr auch durch die enthaltenen Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und einen besonders niedrigen Fettgehalt. Durch den hohen Gehalt an Vitamin C trägt er auch den Beinamen „Zitrone des Nordens“. Damit die Vitamine und Nährstoffe in ihrer Vielzahl erhalten bleiben, werden Erdäpfel am besten mit der Schale möglichst kurz gegart.

Tipps rund um die Erdäpfel

  • Unreife Knollen oder auch Knollen, die durch Lichteinfluss eine grüne Verfärbung zeigen, enthalten Solanin – dieser Stoff ist bitter und giftig. In Zuge der Verarbeitung durch Kochen und Schälen geht dieser Inhaltsstoff weitgehend verloren
  • Kartoffel lassen sich sehr gut einlagern, aber Achtung: angekeimte Erdäpfel unbedingt entkeimen – die Augen und Keimansätze gründlich ausschneiden
  • Möchte man die Erdäpfel schon vor dem Kochen schälen, dann sollte man sie nicht wässern, denn damit gehen wichtige Inhaltsstoffe verloren. Sie sollten anschließend sofort gegart werden, da sich sonst giftiges Solanin bildet
  • Damit Vitamine und Co. in der Knolle erhalten bleiben, sollte die Garzeit so kurz wie möglich halten

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