Von der Blüte bis zur Ernte – Mohnzeit in Niederösterreich!
Wenn sich im Sommer die Felder rot und weiß blühen, beginnt im Waldviertel die Mohnsaison. Eine Zeit voller kulinarischer Vielfalt.

© Andrea Knura
Mohn – Der Geschmack des Waldviertels
Im Waldviertel ist Mohn weit mehr als nur eine Zutat – er ist ein Stück gelebte Tradition, ein Symbol für Genuss und Heimat. Seit Jahrhunderten prägt er die Landschaft, die Küche und die Kultur dieser Region.
Besonders der Waldviertler Graumohn g.U. gilt als kulinarischer Schatz: mild-nussig im Geschmack, sorgfältig geerntet und schonend verarbeitet. Aus ihm entstehen wahre Gaumenfreuden – von fluffigen Mohnnudeln und zartem Mohnstrudel bis hin zu raffinierten pikanten Kreationen wie Fisch in knuspriger Mohnkruste.
Die faszinierende Vielfalt der Mohnsorten
Kaum eine Pflanze zeigt so viele geschmackliche Facetten wie der Mohn. Der Blaumohn verführt mit seinem kräftigen, herben Aroma und passt perfekt zu würzigen, pikanten Speisen – ob in Brot, Teigwaren oder als besondere Note in Fleischgerichten.
Der Graumohn dagegen ist der Liebling der süßen Küche: seine feinen, milden Samen bringen nicht nur ein zartes Aroma, sondern auch einen besonders hohen Ölgehalt mit sich. Reich an ungesättigten Fettsäuren, ist er nicht nur köstlich, sondern auch wertvoll für eine ausgewogene Ernährung.
Eine echte Rarität ist der Weißmohn. Mit seinem sanft-nussigen Geschmack verleiht er Desserts eine edle, beinahe exotische Note – ein Highlight für alle, die das Besondere lieben.
Ernte mit Fingerspitzengefühl
Wenn Ende August die Felder des Waldviertels in sanften Beigetönen leuchten und sich die schweren Mohnkapseln im Wind wiegen, beginnt für die Bäuerinnen und Bauern eine besonders heikle Zeit: die Mohnernte. Die zarten Kapseln, in denen sich die wertvollen Samen verbergen, verlangen nach äußerster Sorgfalt.
Jeder Handgriff muss sitzen, denn Mohn ist empfindlich – zu grobes Vorgehen, und die feinen Samen könnten beschädigt werden.

Mit viel Erfahrung und echtem Fingerspitzengefühl werden die reifen Kapseln geerntet, anschließend behutsam getrocknet und schonend gequetscht.
So bleibt das unvergleichlich feine Aroma vollständig erhalten – und genau diese liebevolle Verarbeitung verleiht dem Waldviertler Mohn seinen besonderen Charakter.
Genusstipp für zu Hause: Wer den intensiven Duft und Geschmack von frisch gequetschtem Mohn auch außerhalb der Saison genießen möchte, sollte ihn einfach einfrieren.
So bewahrt er sein volles Aroma über viele Monate – jederzeit griffbereit für himmlische Mohnnudeln, aromatische Kuchen oder pikante Spezialitäten wie Mohnkrusten-Fisch.
Ein gesunder Genuss!
Mohn ist nicht nur ein Fest für den Gaumen, sondern auch ein wahres Kraftpaket der Natur. Er enthält wertvolles Kalzium für starke Knochen, Magnesium für Nerven und Muskeln sowie hochwertige ungesättigte Fettsäuren, die dem Körper guttun. Damit ist er ein echtes Superfood – und das schon lange, bevor dieser Begriff modern wurde.
Kein Wunder also, dass Mohn in der niederösterreichischen Küche fest verankert ist. Ob in uralten Familienrezepten oder in kreativen Neuinterpretationen – er bringt immer ein Stück Waldviertler Seele auf den Teller.
Hier finden Sie den besten Mohn:
- Waldviertler Mohnhof Greßl, Bezirk Zwettl
- Mohnwirt Neuwiesinger, Bezirk Zwettl
- Mohndorf Armschlag, Bezirk Zwettl
- Biohof Kolm, Bezirk Zwettl
- Abhof Rameder, Bezirk Zwettl
- biolindner, Bezirk Zwettl
- Waldland, Bezirk Zwettl
- Heuriger Kainz, Bezirk Waidhofen/Thaya
- Waldviertler Fische Hofbauer, Bezirk Gmünd

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Unsere Lieblingsmohnrezepte
- Mohntorte
- Mohnknödel mit Hollerkoch
- Waldviertler Karpfen in Mohnpanier
- Pikantes Mohnnudelpfandl
- Waldviertler Mohnnudeln
- Waldviertler Edäpfel-Mohnsuppe
Ob süß oder pikant – Mohn aus dem Waldviertel ist immer ein Fest für die Sinne. Wer ihn einmal in seiner ganzen Vielfalt gekostet hat, versteht, warum er hier nicht nur angebaut, sondern regelrecht gefeiert wird.