Quitten – das goldene Obst mit langer Tradition
Leuchtend gelb, aromatisch duftend und seit Jahrhunderten geschätzt: Die Quitte ist ein wahres Kulturobst. Auch in Niederösterreich prägt sie bis heute die regionale Obstkultur.

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Die Quitte ist ein echter Schatz unter den heimischen Früchten. Mit ihrer leuchtend gelben Schale, ihrem intensiven Duft und ihrem festen Fruchtfleisch gehört sie zu den ältesten Kulturpflanzen der Menschheit.
Bereits in der Antike wurde sie als Symbol für Liebe und Fruchtbarkeit verehrt – in Griechenland galt sie sogar als „Frucht der Aphrodite“. Auch im mitteleuropäischen Raum blickt die Quitte auf eine lange Tradition zurück und findet heute zunehmend wieder ihren Platz in der regionalen Küche.
Warum wir Quitten so lieben
Quitten sind nicht nur geschmacklich interessant, sondern auch ernährungsphysiologisch wertvoll:
- Ballaststoffreich: Besonders die enthaltenen Pektine fördern die Verdauung und wirken sich positiv auf die Darmgesundheit aus
- Vitaminquelle: Vor allem Vitamin C, aber auch B-Vitamine tragen zur Stärkung des Immunsystems und des Stoffwechsels bei.
- Mineralstoffe: Kalium, Eisen, Kupfer und Zink unterstützen wichtige Körperfunktionen.
- Kalorienarm: Mit rund 40 Kilokalorien pro 100 g sind Quitten eine leichte, aber sättigende Frucht.
Vielfältige Frucht aus dem eigenen Garten
Da Quitten roh meist zu hart und herb sind, werden sie vor allem gekocht oder weiterverarbeitet genossen. Die Möglichkeiten sind überraschend vielfältig:
- Quittengelee und -marmelade – klassisch und beliebt auf dem Frühstückstisch.
- Quittenbrot (Pastete) – eine orientalische Spezialität, die auch in Südeuropa verbreitet ist
- Quittenkompott oder -chutney – passt ideal zu Fleischgerichten oder Käse
- Quittenlikör – aromatisch und traditionsreich
- Süßspeisen – von Kuchenfüllungen bis hin zu feinem Sorbet.

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Konservieren und Lagerung
Ein Vorteil der Quitte ist ihre gute Lagerfähigkeit. Kühl und trocken gelagert können sie mehrere Wochen frisch bleiben. Darüber hinaus eignen sie sich hervorragend zum Einkochen und Haltbarmachen:
- Einkochen zu Gelee, Mus oder Saft verlängert die Haltbarkeit um Monate.
- Trocknen macht aus Quitten ein aromatisches, leicht säuerliches Naschwerk.
- Einlegen in Alkohol (z. B. Likör) bewahrt die Frucht in flüssiger Form.
So lassen sich Quitten nicht nur saisonal, sondern das ganze Jahr über genießen.
Quitten aus Niederösterreich
In Niederösterreich haben Quitten eine lange Tradition. Vor allem in den Weinviertler und Mostviertler Obstgärten findet man die Bäume noch heute. Viele alte Bauernhöfe besitzen Quittenbäume, die seit Generationen gepflegt werden.
Dank der günstigen klimatischen Bedingungen – viel Sonne und mäßige Niederschläge – gedeihen Quitten hier besonders gut.
Mit der zunehmenden Wertschätzung regionaler Produkte erlebt die Quitte in Niederösterreich eine Renaissance. Kleine Manufakturen und Direktvermarkter verarbeiten sie zu Säften, Gelees, Chutneys oder Edelbränden, die sich wachsender Beliebtheit erfreuen.
- Quittensaft bei Biofruchtsäfte Schäfer in Tattendorf | Bezirk Baden
- Quittenbrand bei Edelbrände Zeindler in Haslach | Bezirk Hollabrunn
- Quittensaft, Quittencider sowie frische Quitten bei Bio-Obsthof Lindner in Traismauer | Bezirk St. Pölten
- Quittenlikör und frische Quitten bei Bio-Obstbau Ertl in Pöggstall | Bezirk Melk
- Quittensaft bei Alles Schwarz im Bromberg | Bezirk Wr. Neustadt
Mit ihrer Mischung aus Tradition, Nährwert und kulinarischer Vielseitigkeit sind Quitten ein Stück lebendiger Kulturgeschichte – und ein Genuss, den man unbedingt wiederentdecken sollte.
Weiterführende Links
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