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Gesund & Fett - nicht nur die Dosis macht das Gift!

Gibt es so etwas wie „gesundes Fett“? Es heißt doch Fett macht dick, verstopft Gefäße und führt zu Herzinfarkt. Ernährungsexperte Johann Grassl klärt auf!

Regionales Öl
Probieren Sie hochwertige Speiseöle in Ihrer Küche!

Fett enthält sehr viel Energie. Unser Körper ist so gebaut, dass zugeführte Energie entweder verbraucht oder als Körperfett gespeichert wird. Ausgeschieden wird davon nichts.

Es ist also wichtig, die richtige Menge an Fett zu essen. Basis dafür ist das gewünschte Körpergewicht. Die Faustregel besagt: 1g Nahrungsfett pro kg Körpergewicht!

Mehr zu Fett und Gesundheit lesen Sie hier, erklärt von Johann Grassl, Dozent an der FH St. Pölten, Abteilung Diätologie.

Gutes & böses Fett – wo liegt der Unterschied?

Haben Sie schon einmal von ungesättigten und gesättigten Fettsäuren gehört? Fett besteht aus Fettsäuren. Ihr Aufbau entscheidet, ob sie gesättigt oder ungesättigt ist. Hierbei gilt: Die ungesättigten Fettsäuren sind die guten!

Aus gesättigten Fetten kann der Körper nur Energie gewinnen, der Überschuss wird gespeichert – sprich man nimmt zu. Aus ungesättigten (den guten!) können Hormone und Zellen wie Nervengewebe erzeugt werden.

Decken Sie mindestens 2/3 ihres Tagesbedarfs mit ungesättigten Fettsäuren! Das bedeutet, nicht nur die Fettmenge sondern auch die Art entscheidend, ob Fett gesund ist.

  • Eselsbrücke: Gesättigt sind wir Menschen glücklich, UNgesättigt machen uns nur Fettsäuren glücklich!
Hanfpflanze, -samen und -öl auf einem Tisch
Probieren Sie verschiedene Öle wie etwa Hanf- oder Mohnöl!

5 Tipps für gesundes Fett in Ihrer Küche!

  • Greifen Sie zu Fisch und pflanzlichen Ölen!
    Fisch und pflanzliche Öle sind reich an ungesättigten, gesunden Fettsäuren. Die Ausnahme macht Kokos- und Palmöl, sie haben hohe Anteile an gesättigten Fettsäuren.
  • Bevorzugen Sie regionale Öle
    Wussten Sie, dass hochwertige, ungesättigte Fettsäuren eine kürze Haltbarkeit haben? Das liegt an ihrem Aufbau. Kaufen Sie die Öle möglichst regional, das garantiert kurze Transportwege und dadurch maximale Frische.
  • Achten Sie auf „kaltgepresste“ Öle!
    Hitze verändert die Zusammensetzung von Fettsäuren und inaktiviert Vitamine, weshalb Sie nach „kaltgepressten“ Ölen greifen sollten. Sie werden schonend hergestellt. Hitze bringt uns schon zum nächsten Punkt:
  • Erhitzen Sie hochwertige Öle nicht!
    Als besonders hochwertig gelten Walnuss-, Lein- oder Leindotteröl. Genießen Sie die Öle nach Möglichkeit kalt wie etwa zu Salat, verrührt in Brei, Naturjoghurt oder zum Dessert! So bleiben alle Inhaltsstoffe erhalten.
  • Abwechslung ist gesund!
    Jedes Öl enthält andere Fettsäuren und jede Fettsäure ist anders aufgebaut. Wechseln Sie ihre pflanzlichen Öle laufend ab, so sind Sie bestens versorgt! 
Speise mit Öl getoppt
Probieren Sie Öl als Topping!

Was passiert, wenn man zu viel Fett isst?

Zu viel Körperfett wirkt sich negativ auf unsere Gesundheit aus. Erhöhtes Körpergewicht belastet Gelenke und das Kreislaufsystem. Der Blutdruck wird erhöht und belastet das Herz. Zu viel Körperfett - vor allem das „Bauchfett“ - wirkt hormonell und verschlechtert die Blutzuckerregulation. Diabetes ist eine Folgeerkrankung.

Auch in den Blutgefäßen zirkuliert vermehrt Fett, wie etwa das Cholesterin. Zu viel davon führt zu Gefäßentzündung und in Folge zu Verschlüssen, die Herzinfarkt und Schlaganfall verursachen.

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Wussten Sie, dass…

  • tierische Fette wie Schmalz, Butter und Grammeln vor allem aus gesättigten Fettsäuren bestehen? Ab und an ein gutes Schmalz- oder Butterbrot darf durchaus sein, grundsätzlich sollten Sie aber vor allem zu pflanzlichen Ölen greifen!
  • Omega-3-Fettsäuren besonders gesund sind? Man findet sie in Fisch und diversen, pflanzlichen Ölen. Halten Sie danach Ausschau!
  • …unser Körper etwa zu 20% aus Fett besteht? Dabei handelt es sich um einen gesunden Anteil. Liegt der Fettanteil weit darunter oder darüber kann es zu gesundheitlichen Problemen kommen. Richtig gelesen, auch bei zu wenig Fettzunahme!
  • …unsere Grundbausteine auf Fett aufbauen? Unsere Körperzellen bestehen nämlich aus Fett und Eiweiß, aus sogenannten „Lipoproteinen“.
  • …Fett deshalb den Geschmack von Lebensmittel häufig verbessert, weil unser Körper uns laufend mehr Energie zuführen möchte? Fett- und zuckerreiche Nahrung soll unser Überleben sichern. In der heurigen Zeit bewirkt das bei übermäßigem Konsum leider das Gegenteil.

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