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Spargel - Noble Blässe oder sonnengereiftes Grün?

Endlich ist es wieder so weit: Frischer Spargel aus niederösterreichischen Anbau erhältlich. Wir machen für Sie den Faktencheck & verraten, wie das Frühlingsgemüse am besten schmeckt! 

Bunte Spargelstangen
Jede Spargelsorte hat andere Kocheigenschaften.

Der Frühling bringt Spargel. Gott sei Dank! Denn jetzt braucht der Körper reichlich Folsäure, Vitamine und Ballaststoffe, um die Frühjahrsmüdigkeit zu übertauchen.

Das heimische Gemüse hilft mit seinem Vitalstoffreichtum und macht noch dazu schlank. Er verzeichnet nur 35 Kalorien bei 500 Gramm.

Ob lila, grün oder weiß - Spargel enthält wichtige Mineralstoffe & Vitamine. Außerdem sagt man ihm entgiftende Kräfte nach. Ätherische Öle, Asparaginsäure, Vanillin und andere pflanzliche Wirkstoffe verleihen dem Saisongenuss seinen feinen Geschmack. 

Wir nehmen für Sie den Spargel unter die Lupe. Hier erfahren Sie Folgendes:

Lila, grün & weiß - die Sonne macht den Unterschied!

Wussten Sie, dass Sonnenlicht Farbe und Geschmack des Spargels beeinflusst? Je mehr Sonne, desto dunkler & geschmacksintensiver wird das beliebte Gemüse. 

  • Weißer Spargel, der Favorit der NiederösterreicherInnen

Der weiße Bleichspargel wird hierzulande bevorzugt. Er wächst zur Gänze unter der Erde, kultiviert in Erdwällen. Sobald sich die Erdoberfläche leicht hebt, wird der Spargel gestochen. Das ist wichtig, denn sobald das Frühjahrsgemüse mit Sonnenlicht in Berührung kommt, verfärbt es sich und verändert seinen Geschmack. 

  • Violetter Spargel, eine Rarität

Violetter Spargel schmeckt im Vergleich zum Bleichspargel minimal kräftiger. Er wird gestochen, wenn er die Erdoberfläche schon leicht durchbrochen hat. Bei Lichteinwirkung färben sich die Spitzen rasch violett.

  • Grüner Spargel, der Allrounder in der Küche

Grünspargel ist eine andere Sorte. Seine Stange ist etwas dünner und verholzt nicht so stark wie sein weißer Artgenosse. 
Grünspargel wächst weitgehend über der Erde und verfärbt sich durch das Sonnenlicht auf ganze Länge grün. Der Geschmack ist etwas herzhaft würzig.

 

Faktencheck: Warum ist Spargel so teuer?

Spargel zählt zu den höherpreisigen Gemüsesorten. Gründe dafür sind seine starke, saisonale Beschränktheit sowie seine arbeitsintensive Pflege und Ernte.

Hier ein paar Fakten zum heimischen Spargelanbau & -genuss: 

  • Die heimische Spargelsaison dauert nur ca. 10 Wochen.
  • Spargel kann erst 3 Jahre nach dem Setzen das erste Mal geerntet werden.
  • Die Ernte ist als „Spargelstechen“ bekannt und ist bis dato Handarbeit. Die Stange wird dabei händisch freigegraben & 25 bis 30 cm unter der Erde vom Wurzelstock abgetrennt.
  • Eine Spargelkultur bringt sieben bis zehn Erntejahre.
  • Der Pro-Kopf-Verbraucht liegt in Österreich bei ca. 0,75 kg Spargel pro Jahr.
Topf mit Wasser & Spargel

Spargel in der Küche: Tipps & Tricks

Ob gegart, gekocht oder doch gebraten - Spargel schmeckt immer. Er ist schnell und einfach zubereitet, vor allem mit unseren Tipps!

  • "Morgens gestochen, mittags am Teller",

...so der Leitsatz der heimischen Spargelbäuerinnen und -bauern. Guten - und vor allem frischen - Spargel erkennt man an seinem geschlossenen Kopf, gleichmäßigen Wuchs, noch feuchten, nicht hohlen Abschnitt und an dem quietschenden Geräusch, das frische Spargelstangen beim Aneinanderreiben erzeugen.

Fingernagel-Abdruck als Frischetest: Drücken Sie Ihren Nagel in die Spargelstange. Tritt aus der Stelle Feuchtigkeit aus, so ist der Spargel frisch.

  • Bis zu 10 Tage lagerbar

Im Kühlschrank ist Spargel gut haltbar. Wickeln Sie ihn dazu in ein feuchtes Tuch & halten Sie ihn von geruchs- und geschmacksintensiven Lebensmitteln fern. 

  • Ran an den Schäler

Egal ob lila, grün oder weiß - Spargel muss vor dem Kochen geschält werden. Bei weißem Spargel starten Sie am besten am Kopf, er muss die ganze Länge geschält werden. Beim violetten & grünen schälen Sie von der Abschnittstelle in Richtung Kopf, hier reicht das Entfernen der fasrigen Schale bis zu ca. einem Drittel der Stange. 

  • Was kommt in den Kochtopf?

Salz ist die Grundzutat im Wassertopf, wenn Spargel gekocht wird. Bei weißem Spargel empfiehlt sich noch ein Schuss Essig für Farbe & Frische, bei violettem & grünem eine Prise Zucker, ein Schuss Milch oder altes Brot. Der Süßstoff gleicht die Bitterstoffe aus, das Brot bzw. das Fett der Milch schließen sie ein. 

  • "Bissfest" lautet das Erfolgsgeheimnis

In den meisten Gerichten soll Spargel bissfest zubereitet werden. Hierfür wird er drei bis vier Minuten gekocht und darf anschließend sechs bis acht Minuten im heißen Wasser ziehen.

Schon gewusst?

Über 70 % der gesamten, österreichischen Spargelernte stammen aus Niederösterreich. Unser Bundesland ist damit Spargelland Nr. 1, mit etwa 600 ha Anbaufläche. Das Marchfeld ist das größte und bekannteste Spargelanbaugebiet Österreichs.

Die Spargelsaison beginnt je nach Witterung Mitte bis Ende April. Laut einer alten Bauernregel endet die Saison am 24. Juni, dem Johannistag. Sie besagt: „Kirschen rot, Spargel tot". 

Nach der Ernte wachsen die Spargelpflanzen hoch hinaus: In bis zu 1,5 m Höhe sprießt das Spargelkraut und sammelt Kraft fürs nächste Jahr. Vor dem Winter wird das Spargelkraut fein gehäckselt. Im Frühjahr treiben erneut Spargelstangen aus.